Gestern Abend war es wieder soweit, das erste Turnier der Steeldart Masters im Enjoy des neuen Jahres und das 10.te Turnier der laufenden Serie 2015/16 war angesetzt. Mir persönlich werden die 4 Wochen zwischen den Turnieren inzwischen schon echt zu lang und ich freu mich immer wieder auf alte und neue Gesichter und kann es immer kaum erwarten, was das neue Turnier alles bringen wird. Gestern Abend fanden sich dann 27 Spieler ein, um erneut herauszufinden, wer der Beste des Abends sein würde und bereits am Anfang war klar, an diesem Abend machen sich viele Spieler große Hoffnung auf ein gutes Abschneiden, denn die beiden Top Favoriten Mike und Robby waren nicht anwesend ... die Chance für viele sich einmal einen Turniersieg zu schnappen.
Gespielt wurde zunächst in der Vorrunde in 6 Gruppen, wobei es drei 4er Gruppen und drei 5er Gruppen gab. Die Gruppen wurden wie immer von Glücksfee Janina ausgelost und in den 5er Gruppen hiess es sich besonders anzustrengen, denn der jeweils Letzte würde ausscheiden. In der Vorrunde geht es darum eine Setzliste zu erhalten, um dann in der Hauptrunde des Turniers die Spiele anzusetzen. Dabei wird dann, ganz wie bei anderen großen Turnieren oder auch der PDC, ein Gruppensieger an die Spitze der Setzliste gesetzt und dann immer weiter nach unten die Nächstplatzierten. Ein Gruppensieger trifft dann im ersten Spiel auf einen 4.ten einer Gruppe und ein Zweiter auf einen Dritten u.s.w. Es ist also schon sehr wichtig auch in der Vorrunde möglichst gut zu spielen.
Das Turnier selbst wurde dann natürlich wie immer in einem Doppel KO Plan gespielt. Das heisst, wenn du einmal auf der Hauptturnierseite verlierst, hast du danach noch die Chance auf der Verliererseite weiter zu spielen und zu gewinnen. Am Ende spielen dann der Sieger der Gewinnerseite gegen den Sieger der Verliererseite um den Turniersieg. Den ganzen Abend gab es überall spannende Matches und recht bald kristalisierten sich einige Spieler heraus, die wirklich sehr gute Spiele ablieferten und eine gute Chance auf eine gute Platzierung hatten. Für mich waren das vor allem Kevin, Thomas, Sascha und auch noch Rico und Andreas, die beide vor allem auf der Verliererseite mächtig Druck gaben.
Bevor ich zum späteren Turnierverlauf komme, wie immer ein kleiner Blick auf mein eigenes Spiel gestern Abend. Ich will mich hier nicht in den Vordergrund drängen, das ist hier aber mein Blog und ich möchte das für meine persönlichen Erinnerungen niederschreiben, damit ich einst nachschauen kann, wie das alles so war. Die Auslosung war nicht einfach, denn ich bin mit drei anderen starken Spielern in einer Gruppe gewesen, trotzdem konnte ich mein erstes Spiel direkt mit 3:0 gewinnen, Steffen war wohl noch nicht richtig warm gespielt ;). Bei den anderen beiden Spielen hatte ich keine wirkliche Chance, auch wenn mein Spiel deutlich besser war, als ich es erwartet hatte, nach meinen Trainingsresultaten zu Hause. Das hiess ein dritter Platz in der Vorrunde und somit in der ersten Runde eine Gruppenzweiten als Gegner. Roland kannte ich noch nicht und er legte auch gleich richtig los und holte sich das erste Leg, aber ich blieb locker und holte überraschender Weise meinen eigenen Anwurf nach Hause, ich hatte so gut gescored, dass ich mir am Ende ein paar Patzer auf die Doppel erlauben konnte, um dann auf D2 den Legausgleich zu holen. Roland holte sich dann wiederum seinen Anwurf und ging mit 2:1 in Führung, ich war dran an ihm, aber ich hatte keine Chance auf ein Doppel. Mit eigenem Anwurf musste ich nun das Leg gewinnen, wollte ich noch eine Chance haben. Was mir auch gelang und so stand es 2:2, was meinem Gegner sichtlich Kopfzerbrechen machte. Er hatte Anwurf, aber ich erwischte einen so guten Start in das Leg, mit 125, 60,60,60,100 ... danach stellt ich mich in den Finishbereich auf 35 und konnte die mit dem ersten Versuch über 15 und D10 ausmachen. Erster Sieg in der ersten Runde - das freute mich schon einmal mächtig. Danach traf ich dann auf Kevin, gegen den ich aber keine Chance hatte an diesem Abend, warum - dazu später noch mehr. Auf der Verliererseite traf ich gleich auf Andreas und direkt beim Ausbullen passierte mir ein echtes Schaustück. Andreas hatte vorgelegt und ich warf nun auch auf das Bullseye, aber mein Dart landete als Robin Hood auf Andreas seinem Dart. Kleine Regelkunde - Wie gehts dann weiter? - ich wollte die Darts schon rausziehen und dann erneut starten, aber dem ist nicht so - ich warf noch einen Dart hinterher, denn mein anderer Dart hatte das Board ja noch nicht berührt. Trotz meines Robin Hood hatte Andreas aber keine Probleme mich zu besiegen. Für mich war das Turnier vorbei, aber ich war zum zweiten mal in die Punkte gekommen.
Nun aber zum Ende des Turnierverlaufes im Halbfinale auf der Gewinnerseite standen am Ende noch Kevin und Thomas, die alle Gegner bis dahin besiegen konnten. Wer würde ins große Finale einziehen und wer müsste am Ende noch einmal über die Verliererseite weiter kämpfen. Immer noch wurde Best of Five gespielt und Kevin, der bis hierhin nur ganz wenige Legs abgegeben hatte an diesem Abend musste zunächst zusehen, wie Thomas die besseren Scores produzierte. In den ersten beiden Sätzen war jeweils Thomas als erster im Finishbereich, aber genau dann klappte das ein oder andere Stellen auf ein Doppel nicht und auch die Doppel spielten nicht mit und so kam Kevin jedesmal wieder heran und finished jeweils immer im ersten Versuch. Hätte Thomas aus den ersten beiden Legs ein Leg gewinnen können, wäre es sicher noch einmal spannend werden können, aber so machte Kevin dann kurzen Prozess und gewann auch dieses Spiel mit 3:0. Er war im Finale und musste nun warten, wer sein Gegner sein würde.
Thomas wartete also auf der Verliererseite im Halbfinale auf seinen Gegner und das war dann Sascha, nicht wirklich überraschend, denn er hatte bereits in den letzten Turnieren gezeigt, dass er wieder Spass an Darts hat und das es wieder bei ihm läuft. In einem Best of Three musste nun herausgefunden werden, wer sich am Ende doch noch einmal um die Turnierkrone mit Kevin streiten dürfte. Ein Best of 3 ist kein einfaches Spiel, es verzeiht keine Fehler, denn Ratz Fatz kannst du raus sein. Das erste Leg holte sich Thomas, der aber davon profitierte, dass Sascha in diesem Leg die Doppel nicht traf. Im zweiten Leg dann eine kleine Doppelschwäche von Thomas und Sascha gelang der Ausgleich. Dieser Ausgleich beflügelte Sascha ein kleines bisschen mehr, so dass er sich am Ende das dritte Leg und damit den 2:1 Sieg holen konnte.
Finale
Kevin H. v Sascha R.
Kevin hatte das Ausbullen gewonnen und konnte anfangen, ich glaube aber, dass man ihm seine Aufgeregtheit über dieses Finale ansehen konnte, er startete sichtlich nervös. Sascha hingegen mit guten Scores, aber am Ende mit Problemen auf die Doppel und so gewinnt Kevin sein Leg zum 1:0. Anwurf Sascha, beide finden jetzt zu ihrem Spiel und oft sind beide schon nach 12 Darts im Finishbereich, diesmal sicher auf die Doppel schafft Sascha den Ausgleich. Es geht hin und her - beide geben keines Ihrer Legs ab bis zum Stand von 3:3. Jetzt sieht man Kevin an, dass er unbedingt den Druck erhöhen will, er wirft wieder an im 7.ten Leg und wirft jetzt eine 95 nach der anderen (zur Erklärung Kevins Hauptfeld ist die 19 nicht die 20, zwei Single und ein Triple ergeben dort 95), dazwischen auch noch ein paar 133er und er kann dieses Leg absolut sicher gewinnen. Mit 4:3 will er jetzt unbedingt verhindern, dass es vielleicht zum Decider kommt und spielt deshalb mit diesem Druck aus dem 7.ten Leg weiter, Sascha kann leider nicht mehr kontern und so holt sich Kevin den Sieg mit 5:3 Legs. Gratulation! Er war der beste Spieler an diesem Abend und hatte von der Vorrunde bis hierher eine durchweg klasse Leistung abrufen können.
Good Darts!