Es sollte ein besonderer Abend für die Dartpiraten des FC St. Pauli werden, denn zum ersten Mal stand ein FCSP Team im Viertelfinale des LDVH Pokals. Die Vierte Mannschaft der Dartpiraten hieß die zweite Mannschaft des HSV zu Gast, ein Bezirksligist als vermeintlicher Außenseiter gegen einen vermeintlich überlegenen Verbandsligisten. Doch Pustekuchen, es wurde ein spannendes und gutes Hartfightspiel, mit allem was das Darterherz begehrt.
Die ersten beiden Einzel zeigten, das der Pokal ganz eigene Gesetze hat. (Phrasenschwein, Klonk
)
St. Paulis Tom durfte sich gleich mit Thomas vom HSV messen, beide immer auf Augenhöhe in den Finishbereich, mit Leg- und Matchdarts zu gleichen Teilen. Die ersten beiden Legs ließ Tom jedoch liegen, Thomas ging dadurch mit 2:0 in Führung. Im dritten Leg war Tom vorne und checkte früh, Anschluß. Im vierten Leg zog Thomas wieder an, hatte sogar mal 240(!) Punkte Vorsprung, konnte aber nicht checken, und hing dann auf der Doppeleins fest. Tom kam in mühsam kleinen Frühstückschritten an ihn ran, und ... checkte bei Doppeleins zum Ausgleich. Es kam gleich lauter Jubel, auch Dank der anwesenden Gäste klang es wie echter Pokal. Während der Gegner anfing Nervosität zu zeigen. Der Decider mußte her, und diesmal mühten sich beide in kleinen Punkten ab, immer schön halbiert, bis zum Doppeleins. Zig No-scores, die Begleitmusik wurde leise, Totenstille. Und Tom checkte zum ersten Dartpiratenpunkt. Großer lauter Jubel.
Wir merkten, der Favorit kocht auch nur mit Wasser, da geht was. Das andere Einzel zwischen FCSPs Arnd und HSVs Andre ging klar 0:3 verloren. Sieht aber klarer aus als es war, Andres zweites Steeldartspiel ever war doch eher durchwachsen, und Arnd war auch immer am Finish dran. Erststand also 1:1.
Die nächsten beiden Einzel gewann der HSV klar, aber hier merkte man doch schon eine gewisse Dominanz. St. Paulis Holly hatte mit 1:3 gg Uwe/HSV ebenso wenig Chancen wie St. Paulis John gg HSVs Michael, 0:3 gings hier aus. Nach Einzeln stand es also schon 1:3, da mußte von uns aus mehr raus.
In den Doppeln holten sich die Dartpiraten dann ihren zweiten Punkt. Tom & Jerome gewannen mit einem stark erkämpften Decider 3:2 gg Michael & Uwe vom HSV. Immer wieder gings runter auf die Doppelzwei oder Doppeleins, mit x Noscores auf beiden Seiten. Fingernägel wurden immer kürzer. Hier bebte die Mixed, unser lauter Support zeigte was St. Pauli ist, nämlich Kampf und Herz. Also Herzklopfen. Doppelherz. Im anderen Doppel hatten St. Paulis Arnd & John mit 0:3 gegen Andre & Thomas aber keine Chance. Hier setzte der HSV mit drei Sonderleistungen 19er, 24er, und 22er eine erste Markierung.
Der Zwischenstand war mit 2:4 und 7:16 Legs relativ deutlich. Aber noch war nichts entschieden, und die zweite Halbzeit sollte gleich wieder spannend werden.
Im nächsten Einzel duellierten sich Kaschi und Mario auf hohem Niveau, schenkten sich nichts, und immer wieder ging es auf die niedrigen Checkbereiche. Auch hier mußte ein Decider rein, den Kaschi souverän mitten im Spiel auf der Doppeleins mit nach Hause brachte, 3:2, der nächte Punkt für die Dartpiraten. Auf der anderen Seite mußte sich St. Paulis Gordon mit 0:3 gg Bernd/HSV geschlagen geben, der damit den fünften Punkt für den Gegner mitnahm. Zwischenstand somit 3:5, die Pokalluft wurde immer dicker in der Mixed . Sollten wir etwa ... ? Abwarten.
Die nächsten beiden Einzel zeigten, was echter Pokal ist. Fighten, abklatschen, Megasupport, schreien, heulen, das ganze Gedöns. Gunnar hatte mit Matthias vom HSV einen starken Gegner, den er aber ebenfalls sehr stark mit hohen Scores und schnellen Checks in seinen Grenzen hielt. Ein 24er kam für die Dartpiraten auf den Zettel, erneut ging es in den Decider. Den der HSV hart umkämpft für sich entschied. OK. 3:6, jetzt wollten wir ins 1001.
Jerome war ebenfalls superstark, zeigte dem Gegner Steven/HSV in allen Legs jetzt klar die Grenzen auf, und ging durch lange Checkwege auch 2:0 in Führung. Doch dann kam wieder Unluck ins Spiel, Noscores, Gegner rankommen und ihn checken lassen, das führte zum Ausgleich, wieder ein Decider. Es gab einen Fight bis runter auf .. ja, die Doppeleins. Die Spannung war jetzt auf dem Höhepunkt, und kollabierte, als Steven den Matchdart machte. 3:7 für den HSV, der Drops war gelutscht. Mannometer, was hätten wir ... hätte hätte. Aber Hey, Augenhöhe bis zum Letzten. Einem starken Gegner die Stirn geboten. Gegen einen Verbandsligisten. Nix Favorit. Aber nun, der Pokaltraum war geplatzt, die Luft war raus. Die beiden letzten Doppel waren jetzt nur noch Formsache, die die Dartpiraten Christian/Tomel, und Gordon/Gunnar mit jeweils glanzlosen 0:3ern an die HSVer Mario/Bernd und Matthias/Steven abgaben.
Der Endstand 3:9 mit 14:33 Legs liest sich zwar deutlich, das Spiel selbst war aber etwas ganz anderes. Ein Pokalspiel vom Spannendsten, ein Decider nach dem anderen, beide Mannschaften kämpften immer bis zum letzten Pfeil. Spielerisch war es von beiden Seiten nicht die höchste Klasse, fast eher Paroli auf Augenhöhe, einen großen Klassenunterschied konnte man nicht sehen. Mängel wurden durch Kampf mit Herz ausgeglichen. Soviel Doppelherz konnte man garnicht trinken.
Hervorzuheben ist der Megasupport von allen die da waren, Katy, Jessi, Dartpiraten, Gäste aus allen Bereichen. Es war laut, hitzig, Pokal vom Feinsten, die Bude kochte. Und Dank an die Gäste vom HSV, sie waren alle begeistert, gingen voll mit, Respekt vor dem Gegner. Der HSV mochte die Atmosphäre, das Spiel, die Leute, Mixed, Clubheim, Stadion, Alles.
Wir haben die Rauten herzlichst aufgenommen. Aber das ist der FC St. Pauli, echtes St. Pauli, das sind die Dartpiraten
Also dann, bis zum nächsten Pokal. Wir sehen uns im Finale wieder
In diesem Sinne Good Darts!
Tomel